von Peggy Kammer
Diese Aussage las ich die Tage als Graffiti an einer Baustelle.
Keine Ahnung, seit wann sie da stand und was die oder der Sprayer*in dabei im Sinn hatte, aber ich dachte gleich, dass das der Titel für die aktuelle Wandelpost sein würde.
Seit Wochen wird der Ruf nach "Normalität" immer lauter. Wir müssen "zurück zur Normalität". Und die ganze Zeit denke ich so: was soll das sein?
Datteln 4 ist gerade ans Netz gegangen, in Shangai patroullieren Roboter im Park, um den Abstand zu kontrollieren, in China strebt die Überwachung dank Corona einem neuen Höhepunkt entgegen und die Autolobby ist auch sehr fleißig. Normal eben. Unsere schöne neue Welt.
Da möchte man gerne ausrasten.
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Ein Schlüsselwort ist vermutlich "zurück". Zurück zur Normalität.
Aber zurück ist eben zurück und nicht voran. Es ist noch nicht einmal ein Verweilen oder ein Kucken, was jetzt gerade ist.
Der Drang, zurückzukehren zum Altbekannten, ist verständlich.
So verhalten wir uns eigentlich immer, wenn uns etwas Ungeplantes passiert. Uns als Menschen. Schnell wegmachen und zurück zu dem, was vorher war.
Wie wäre es, wenn wir erstmal kehren - statt zurückzukehren.
Kehren, die Leere betrachten, in sie versinken und dann wieder auftauchen. Und zusammen eine neue Welt kreieren.
In Ruhe rasten.
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Vor ein paar Tagen las ich, dass immer noch wie wild Hefe gekauft wird.
Deshalb ist hier noch eine Anregung: Nimm deine 3 besten Ideen, lege sie zärtlich in einen Tontopf und gib Hefe dazu. In ca. zwei Wochen sind sie reif und du kannst was Schönes daraus backen. Wichtig: Du musst dein Backwerk mit anderen Menschen teilen. Sonst gilt es nicht.
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Gerade geht Pfingsten vorüber.
Ich hoffe, der heilige Geist hat sich heimlich in unsere Herzen ergossen.
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