von Friede Gebhard
Bei Zwiespalt geht es um zwei Positionen; meist ja oder nein, für oder gegen, diese Position oder jene?
Jetzt erleben wir eine Zeit, wo diese einfachen polaren Unterscheidungen nicht mehr funktionieren.
Der Syrienkrieg (und andere Kriege derzeit) macht es international, national und auch persönlich deutlich. Es gibt keine Position, auf die man sich gedanklich guten Gewissens einlassen könnte. Pocken, Pest und Cholera + x + y - alles gleichzeitig
Menschen sterben in Kriegsgebieten. Alle sind bereit für zivile Opfer. Es geht (oft) nicht um die lebenden Menschen, sondern um Interessen – eiskalte -, Macht, Angst vor dem Fremden, Vergeltung und/oder Verzweiflung.
Haben wir sprachliche Ausdrucksmöglichkeiten zu dem was geschieht?
Zwiespältig - wie ist der Zustand?
Substantiviert im Plural könnten wir sagen die Zwiespalten. Damit finden Polarisierung wenigstens Unterabteilungen.
Trispältig oder Trispalten oder Ich fühle mich heute so vielspaltig – wie klingt das?
Sprache neu erfinden macht Spaß im Nicht-Lustigen.
Es sind menschliche Fähigkeiten, uns mannigfaltig spalten zu können. Das ist genial. Gibt es auch die Vielspalten für das GUTE? Finden wir eine Formel?
Nachrichten erschüttern, beschäftigen und unterhalten uns. Sie bewirken, dass wir aktiv werden, uns Gedanken machen, es uns egal ist oder uns die Decke über den Kopf ziehen.
Mit jeder Handlung machen wir uns schuldig / verursachen etwas.
Mit jeder Nichthandlung – auch.
Endlich mal kein Zwiespalt.
Für das richtige Tun oder Nichtstun setzen wir am besten auf unsere persönliche innere Navigation – verbunden mit der Lust am Leben und in Union mit vielen anderen Vielspältigen.
Allah, Gott und liebes Gänseblümchen – sei (d) (allseits ge-) dank (t)!
Vielspalt statt Zwiespalt
Vielfalt statt Vielspalt
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