von Franziska Hengl
Alle Welt will etwas von uns: Leistung, Disziplin, Kommunikation, Ergebnisse, Erreichbarkeit, Bildung ... Pausen werden mehr und mehr angesehen, gleichzeitig sind sämtliche Arten von Pausen immer mehr verschrien: keine Schokolade, rumsitzen, keine Zigaretten, Essen, Schlafen, Fernsehen – alles gesundheitsschädlich.
Wie können wir also unsere Batterien aufladen? Wie können wir unser inneres Gleichgewicht unseren Wohlfühlfaktor wieder herstellen? Wir sind es doch so gewöhnt und so ist es am einfachsten und schönsten. Die innere Stärke finden: Was sind Mittel und Wege, die mir wirklich helfen?
Es gibt so viele Patentrezepte und Ratschläge, Bücher, Zeitschriften und Dokus, die uns erzählen, wie wir es besser machen sollen. Es gibt teilweise zu viele Meinungen und zu viele Informationen. Wir haben kaum Zeit, uns damit wirklich zu beschäftigen.
Und wenn wir uns dann um unsere Gesundheit kümmern wollen, bestimmt es plötzlich den ganzen Tag und es heißt Veränderung und Verzichten und Disziplin und Schweinehund… na ja es macht irgendwie keinen Spaß.
Letztendlich liegt es aber in unserer Hand, welchen limitierenden Gedanken wir glauben, was wir in wie viel Schritten umsetzen und lernen, wie viel wir uns gönnen und was.
Es ist unser Wille und unsere innere Stärke, die wir selbst trainieren können – langsam und jede_r im eigenen Tempo, so wie einen Muskel.
Innere Stärke - was ist das eigentlich?
Hier geht es mir nicht um besonders viel Selbstvertrauen oder wie ich mich besonders gut durchsetzen kann.
Ich glaube, es ist meine eigene Schaffenskraft, mein Wille, meine Entscheidung, es ist das Kennen der eigenen Bedürfnisse und Gefühle und der entsprechende Umgang damit. Für mich ist es auch die Balance der Dualität, die Akzeptanz dessen und das Schwingen zwischen den Polen, die uns im Leben begegnen - die Kunst, das Leben leicht zu nehmen.
Es ist Vertrauen. Wenn ich vertraue, kann mich nichts wirklich erschüttern. Wenn ich Strategien kenne und mich kenne, weiß ich was zu tun ist und ich bin stark im Inneren, kann standhalten und weiß es kommt wieder anders, es ist alles im Wandel.
Die gute Nachricht ist: Das kann ich trainieren.
Durch Übung erlangen wir Meisterschaft, ob mit oder ohne Talent - wie die Möwe Jonathan.
Es gibt 3 Dinge, die ich als absolut notwendig erachte:
1. Bewusstheit leben
Achtsamkeit. Bewusstheit. Wach. Den Autopilot ausschalten und wirklich wahrnehmen, was um mich herum geschieht und wie es in mir drin aussieht. Ich kann das besonders gut in der Natur, wenn ich die Gedanken, die Aufmerksamkeit und besonders meine Sinne auf einen Baum oder den Boden richte und nur beobachte, wahrnehme. (mehr dazu hier)
Aber auch im Alltag können wir das trainieren indem wir z.B. nur Zähne putzen, oder nur essen, nur mit der Freundin quatschen ... ohne etwas anderes nebenbei zu tun und unsere ganze Aufmerksamkeit dieser Sache schenken.
2. Wiederholung von Dingen, die mich stärken
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Was gibt dir wieder Energie?
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Was macht dir richtig Freude?
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Was sind Dinge die dir gut tun?
Solche Dinge können wir kultivieren, zu Ritualen machen. Meistens müssen wir sie erst üben und uns in den Kalender einschreiben, damit wir sie regelmäßig machen. Irgendwann werden sie selbstverständlich.
Da hat jede_r eigene Ressourcen. Und die sind genau zu überlegen.
Es gibt Menschen, die ziehen Energie von Anderen, brauchen sie, benutzen sie. Energie bekommen wir auch vom Naschen, shoppen oder von Stress. Aus gesundheitsförderlicher und ethischer Sicht bitte ich jeden Menschen, sich dessen bewusst zu sein und genau zu überlegen, ob es nachhaltig und förderlich ist.
Es gibt meist bessere Quellen – für uns besser und für alle anderen. Wir haben auch eine ganz eigene Quelle in uns, die wir nur richtig zu nutzen wissen sollten.
3. Reflektieren, mich kennen(lernen)
Im Allgemeinen beobachte ich bei mir und bei Anderen, dass wir nicht so gut darin sind, unsere Gefühle und Bedürfnisse zu kennen und vor allem zu akzeptieren.
Dies ist aber essentiell, um sich gut zu fühlen und um innerlich stark für sich selbst einstehen zu können. Je mehr wir das tun, desto einfacher wird es auch.
Ich habe dazu bereits in meiner Blogreihe "Körper. Geist und Seele in Einklang bringen" geschrieben.
Je mehr ich über mich weiß, desto besser kann ich für mich sorgen und damit auch für andere. Das macht mich wiederum stärker, innerlich und auch körperlich.
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