von Julian Gebhard
Wie kann ich die Welt verbessern?
Eine gute Frage.
Ich habe einen Gedanken dazu, den ich gerne teilen möchte.
Und dafür stelle ich die Frage auf den Kopf...
Als ich mich zum ersten Mal mit diesem Blogbeitrag auseinandergesetzt habe, kamen mir dutzende Einfälle von Dingen, die man tun kann, welche die Welt zu einem besseren Ort machen würden.
Keiner von ihnen fühlte sich passend an. Manche waren eine zu flache Antwort auf eine tiefgehende Frage. Andere waren zu komplex für diese auch simple Frage. Simpel – aber eben nicht einfach.
Daher lautet mein Anstoß, die Welt zu verbessern wie folgt: Macht mal nichts.
Oder anders gesagt: Entschleunigt.
Sinnvolles Tun und Nichtstun
Vielleicht geht es dir ähnlich wie mir. Vielleicht kriegst du schon ein schlechtes Gewissen, wenn du gerade das Gefühl hast, nichts Produktives zu machen. Ich kann zum Beispiel kaum noch Romane lesen. Ständig denke ich dabei „Jetzt liest du schon, da solltest du wenigstens was Sinnvolles lesen.“ Und vielleicht ist es da mal das Beste, sich die Zeit zu nehmen, einen Schritt zurück zu treten und sich zu fragen: Hat das, was ich hier mache, eigentlich einen Wert? Welchen?
So einfach das auch klingt, so schwer kann es sein, in einer Welt zu verlangsamen, die sich immer schneller dreht. Wir sind es gewohnt, eine volle Arbeitswoche zu haben. In der Freizeit, die bleibt, hat man dann eher das Bedürfnis, das Gehirn abzuschalten.
Wir alle kennen Leute, die nach einem 8-Stunden Arbeitstag nach Hause kommen und nur noch die Beine hochlegen möchten. Der Teil des Lebens, in den wirklich Energie fließt, ist ein anderer. Damit möchte ich nicht sagen, dass die Versorgung einer Familie nicht wichtig ist. Auch sind Leute zu beneiden, welche in ihrer Arbeit aufgehen.
Ist deshalb Arbeit an sich schon wertvoll? Mag sein.
Leute von Gandhi bis Hitler können mit der Aussage zitiert werden, dass sie sogar heilig ist.
Warum meinen wir dann aber mit einem heiligen Tag (Holiday) einen Tag, an dem man nicht arbeitet?
Workaholics gehören auch nicht wirklich zu den sympathischen Menschen. Möglicherweise ist nicht alle und jede Arbeit schon ihrer selbst wegen wertvoll. Welche Formen von Zeit und Energieaufwand sind es aber?
Wäre das ein anderer Artikel würde ich jetzt meinen Senf dazu abgeben. Dann käme ich hier aber vom Thema ab. Hoffentlich hat sich bis hierhin aber gezeigt, welche spannenden Fragen sich außerhalb des Arbeitstunnelblicks ergeben, die nur darauf warten, in aller Ruhe entdeckt zu werden.
Wie kann ich die Welt verbessern? - Mit einem Otium-Tag.
Mir fällt zum Abschluss noch ein passender Begriff ein: Otium.
‚Otium‘ ist Lateinisch und bezeichnet sowohl den physikalischen Rückzugsort als auch die Freizeit an sich.
Hierhin kann man sich zurückziehen, um die Weisheiten der Welt zu verstehen, um zu dichten oder um einfach nur genüsslich auf der Wiese zu liegen und Trauben zu essen.
Interessanterweise ist das Otium aber der Inbegriff des wahren, schönen und guten Lebens - eben weil man dort nicht arbeiten muss.
Verbringt einen Tag im Otium.
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